
8, Mär 2021
Hachja, wieder einmal 8. März, wieder einmal feministischer Kampftag. Schön, dass er dieses Jahr auch immer häufiger so genannt wird - nur ein intersektionaler Feminismus schließt alle Kämpfe für Gerechtigkeit und Befreiung ein.
- CN/TW (Sexualisierte) Gewalt, Mord -
Sonst irgendwas schön? Nein. Wir denken an das letzte Jahr mit Corona, in dem viele Frauen immer mehr Care-Arbeit übernehmen mussten und gerade im Familienumfeld als veraltet gehoffte Frauenbilder wieder durchbrachen, in dem Gewalt an Frauen zunahm und Frauenhäuser ihre Kapazitäten überschritten. Wir denken an das höhere Risiko für Frauen, an Covid zu erkranken, da der Anteil von Frauen in oft schlecht bezahlten Pflegeberufen hoch ist. Dass der Großkonzern H&M Müttern nach ihrer Elternzeit kündigen wollte, ist nur ein Beispiel mit dem Umgang von Frauen während Corona. Und nun gibt es zwar Impfstoffe, aber Menschen mit Vorerkrankungen, Behinderungen, etc. kommen in der Impfreihenfolge nicht vor. Stattdessen ist die Rede von Impfbedarf an Ärzten statt Ärzt*innen oder Krankenschwestern statt Krankenpfleger*innen.
Fast ein Jahr ist es her, dass Breonna Taylor von amerikanischen Polizisten nachts in ihrer eigenen Wohnung erschossen wurde. Die weltweiten Proteste machten Hoffnung. Aber die Polizisten wurden nicht verurteilt. Nicht verurteilt! Wie sehr Rassismus in Struktur und Alltag verankert ist, sehen wir weiterhin in Deutschland: Vom Großen wie in der Berichterstattung und Aufarbeitung des rassistischen Anschlags in Hanau bis zum Kleineren wie in der unmöglichen Talkshow im WDR, in der fünf random weiße Menschen über ihr verzerrtes Bild von Rassismus schwafeln durften.
Schauen wir auf die unmenschlichen, komplett überfüllten Lager an den EU-Grenzen. Das Lager in Moria brannte - kurz schaute man hin - aber geändert hat sich nichts. FINTA-Personen dort (und in anderen Lagern) sind nach wie vor nicht nur einer unfassbaren psychischen Belastung ausgesetzt, sondern erleben oft (sexualisierte) Gewalt. Schutzräume sind in einem Lager kaum zu finden. #LeaveNoOneBehind #EvacuateNow
Oh und §219a ist noch immer da - Wie wäre es mal mit Selbstbestimmung über den eigenen Körper für Menschen mit Uterus? In Polen wurde das Abtreibungsgesetz dieses Jahr sogar noch verschärft. #wegmit219a #strajkkobiet
Diese Liste ist bei weitem nicht vollständig. Das letzte Jahr macht müde, das letzte Jahr macht fassungslos. Aber wir geben nicht auf. ✊ #FeministischerKampftag #SmashThePatriarchy